Jeder kann mitmachen

Wel­cher war jetzt noch­mal der Reg­ler fürs Mikro? Und wo im PC-Ver­zeich­nis lag jetzt eigent­lich der Song, der gleich lau­fen soll? Was woll­te ich eigent­lich sagen, wenn das Mikro auf­geht? Die­se und vie­le Fra­gen mehr stel­len sich den Mode­ra­to­ren, Tech­ni­kern und Repor­tern von Radio WeWeWe bei ihrer Arbeit, doch Grund zur Panik besteht nicht – schließ­lich haben Sie in den letz­ten drei Mona­ten vor dem Sen­de­start alles gelernt, was zum Radio­hand­werk dazu­ge­hört. Wir haben mit Ste­fan Erbe gespro­chen, der die Semi­na­re leitet.

Was muss man eigent­lich alles ler­nen, damit man bei Radio WeWeWe auf Sen­dung gehen kann?

Stefan im Studio
Ver­eins­vor­sit­zen­der Ste­fan Erbe im Studio.

Ste­fan Erbe: Jour­na­lis­ti­sche Grund­la­gen müs­sen am Anfang alle ler­nen, schließ­lich ist es für jeden wich­tig zu wis­sen, was man fra­gen und sen­den darf und wie man am bes­ten ein The­ma recher­chiert. Eben­so müs­sen alle ler­nen, wie man ein Expo­see zu einer Sen­dung schreibt, die eige­ne Sen­dung zusam­men­bas­telt und einen soge­nann­ten „Fahr­plan“ aus­füllt, der minu­ti­ös beinhal­tet, was on air lau­fen wird.
Was man dar­über hin­aus ler­nen möch­te, kommt ganz dar­auf an, für wel­chen „Job“ man sich inter­es­siert: man­che haben es mehr mit der Stu­dio­tech­nik, ande­re kom­mu­ni­zie­ren ger­ne mit den Hörern und wie­der ande­re gehen am liebs­ten auf die Stra­ße und befra­gen die Leu­te. Dem­entspre­chend kann man bei uns „Modu­le“ bele­gen, also klei­ne Work­shops, die gezielt tech­ni­sche Grund­la­gen, Mode­ra­ti­ons­tipps oder Repor­ter­wis­sen vermitteln.
Für Mit­glie­der, die schon län­ger dabei sind, gibt es Auf­bau­mo­du­le, die wei­ter­füh­ren­de Din­ge ver­mit­teln – sie ler­nen zum Bei­spiel, wie man gleich­zei­tig die Tech­nik bedient und moderiert.

Und wie viel Zeit braucht man, bis man alles gelernt hat?

Ste­fan Erbe: Beginn unse­rer Vor­be­rei­tungs­pha­se ist etwa drei Mona­te vor der Sen­de­wo­che, wir tref­fen uns etwa ein­mal pro Woche und eini­ge Wochen­end­work­shops kom­men auch noch hin­zu. Neben den Work­shops gibt es auch noch unse­re Voll­ver­samm­lun­gen, hier soll­te wirk­lich jeder kom­men: hier wer­den unter ande­rem Sen­dun­gen vor­ge­stellt, Dienst­plä­ne gefüllt und Orga­ni­sa­to­ri­sches geplant.

Und dann geht ihr ein­fach so ins Stu­dio und legt los?

Ste­fan Erbe: So ein­fach ist es nicht, denn wir haben ja kein dau­er­haft ein­ge­rich­te­tes Stu­dio. Etwa zwei bis drei Wochen vor der Sen­de­wo­che wird es also meist hek­tisch: das Stu­dio und die Redak­ti­ons­räu­me müs­sen auf­ge­baut wer­den, hier wird jeder Hel­fer gebraucht. Lei­tun­gen wer­den ein­ge­rich­tet, Kabel gelegt, PCs ver­netzt. Und vor dem Sen­de­start gibt es drei Tage lang Mode­ra­ti­ons­pro­ben, in denen jeder sei­ne Sen­dung schon mal unter fast rea­len Bedin­gun­gen durch­spie­len kann. Schließ­lich soll dann zum Sen­de­start um Punkt Mit­ter­nacht alles ein­wand­frei laufen.

Und dabei kann jeder mitmachen?

Ste­fan Erbe: Genau, da wir ein gemein­nüt­zi­ger Ver­ein sind, kann jeder bei uns mit­ma­chen, der sich für das Medi­um Radio inter­es­siert und Neu­gier­de und Zeit mit­bringt. Zur nächs­ten Sen­de­wo­che im kom­men­den Jahr gibt es dann natür­lich wie­der die Gele­gen­heit, bei uns ein­zu­stei­gen. Wann das genau ist, steht recht­zei­tig auf unse­rer Webseite.

Vie­len Dank für das Gespräch.

Das Inter­view führ­te Sil­ke Rodemerk.